Wenn wir auf die letzten Jahre nun zurückschauen, dann muss man sagen, es war eine sehr sehr schöne, aber auch eine aufregende und manchmal auch aufreibende Zeit. Keine Geburt war wie die
anderen zuvor, kein Wurf entwickelte sich so wie der vorherige, die Glücksmomente mit den Kitten waren unterschiedlich. Es war ein tolles Hobby, freilich auch eines, in dem man eine Menge
lernen musste und von dem man sich bewusst machen muss, dass nicht immer alles glatt und rund läuft.
So wie bei unserem „Final Countdown“ Wurf. Mama Bella braucht nicht einmal 2 Stunden, um fünf gesunde Kitten auf die Welt zu bringen. Super! Die Kleinen entwickeln sich prächtig und nehmen
rasant zu. Super! Die erste Impfung problemlos weggesteckt. Super! Und dann auf einmal ein Durchfall bei allen Kitten. Hartnäckig und nicht wegzubekommen. Tests auf „normale Parasiten“
negativ. Keine Diät schlägt an. Erst ein weiterer Test bringt Licht ins Dunkel: Die Kleinen haben den Darmparasit „Tritrichomonas foetus“. Und in Deutschland gibt es zur Bekämpfung dieses
Erregers kein für Katzen zugelassenes Medikament (Stand 2013). Somit wussten wir zuerst nicht, wie es weiter gehen sollte und leichte Verzweiflung machte sich breit. Die Käufer der Kitten
haben wir über die Krankheit informiert und die Auflösung des Vertrages vorgeschlagen. Doch niemand der Käufer dachte auch nur daran, die Verträge aufzulösen. Dieser Vertrauensbeweis hat uns
sehr beeindruckt und wir waren noch einmal bestätigt, dass wir wirklich tolle neue „Dosis“ für die Kitten gefunden hatten. Mit Hilfe unserer Tierärztin und einigen Recherchen ist es uns dann
gelungen, Ronidazol – das Mittel der Wahl - in Tablettenform aus einer Tierklinik in den Niederlanden zu besorgen und haben die Kitten damit erfolgreich behandelt. Nun sind
die Kleinen in ihrem jeweiligen neuen Zuhause angekommen, und alle Käufer haben uns berichtet, dass sich die Kleinen bereits gut eingelebt haben. Freud und Leid lagen bei diesem Wurf wieder
eng beieinander.
Neben den tollen Momenten mit den Katzen gehört ganz sicher auch zu den schönen Seiten der Katzenzucht, dass man sehr viele nette Menschen kennenlernt, die die Liebe zu diesen wunderschönen
Tieren teilen. So können wir heute sagen, dass wir zu über 90% der Menschen, die eine Schlernhexe von uns bekommen haben, noch mehr oder weniger regen Kontakt haben. Immer wieder bekommen wir
ein aktuelles Foto oder eine Info, wie sich alles entwickelt hat. Das ist wirklich toll und freut uns immer wieder sehr.
Zu den weniger schönen Begleitumständen der Katzenzucht gehört es allerdings auch, dass man sich ab und an in der Einschätzung eines Katzeninteressenten täuscht und man sich nachher
eingestehen muss, dass es besser gewesen wäre, ihm kein Tier anzuvertrauen. Da werden leider Verträge gebrochen, als ob sie nicht existent seien, gelogen und betrogen und über den
tatsächlichen Verbleib und Gesundheitszustand der Tiere kann man nur spekulieren und hoffen. Leider bewahrheitet sich in diesen Fällen nur allzu häufig der alte Spruch „Recht haben, Recht
bekommen und Recht durchsetzen sind drei verschiedene Dinge“.
Lustige Dinge gab es natürlich auch. Wie die Aktion einer radikalen Tierschützerin, der unsere Katzenzucht wegen der vielen Katzen in den Tierheimen ein Dorn im Auge war und uns kurzerhand
beim Finanzamt wegen Betreiben eines Gewerbes anschwärzte. Mensch, was waren wir froh, als wir die Unterlagen wegen Gewerbe, Umsatzsteuer etc. vom Finanzamt zugeschickt bekamen. Die Chance,
die Kosten des Hobbys endlich steuermindernd geltend machen zu können, Steuerrückzahlungen für Vorjahre zu erhalten, einen Geschäftswagen zu fahren usw. war greifbar nahe. Also Unterlagen der
letzten Jahre hinsichtlich Tierarztkosten, Futter etc. und Verkaufserlöse schnell zusammengestellt und damit zur freundlichen Dame ins Finanzamt. Leider war die dann von unserem Gewerbe nicht
so angetan. Wegen der vielen „Miese“, die unser Geschäft Jahr für Jahr abgeworfen hatte, sah sie keinerlei Gewinnerzielungsabsicht bei uns. Aus der Traum vom Steuerdeal ;)
Damit es nicht langweilig wird, endet an dieser Stelle unser Rückblick auf die Züchterjahre. Unsere Internetseite bleibt online und ab und an werden wir mal etwas Neues von unseren Katzen
oder unseren Urlauben online stellen.
Es grüßen Euch herzlich mit einem bayrischen „bleibts gsund“
Die Schlernhexen
Pia, Jürgen, Simon und Svenja mit
Zammis, Zara, Rhino, Katinka, Bella, John Lennon, Merlin II und Jussi